Die Kinder lesen ein Stück aus einem selbstgewählten Lieblingsbuch und zusätzlich einen unbekannten Text. Wer am höchsten bewertet wird, kommt eine Runde weiter. Das Wichtigste aber ist der gemeinsame Vorlesespaß – Mitmachen, Lieblingsgeschichte vorstellen, spannende Bücher entdecken … !
Auf der einen Seite hat sich Ben Tillmann (Klasse 6c), der diesjährige Schulsieger des Vorlesewettbewerbs der Otto-Pankok-Schule, der Herausforderung der zweiten Runde des Vorlesens gestellt. Auf der anderen Seite war Tjade Frey (Klasse 8b), einer der ehemaligen Schulsieger des Vorlesewettbewerbs der Otto-Pankok-Schule, als Jurymitglied wichtiger Bestandteil dieses bundesweiten Wettbewerbs.
Beide berichten hier von ihren persönlichen Eindrücken:
Ben Tillmann (Klasse 6c) – Meine Teilnahme am Vorlesewettbewerb
„Am 20. Februar 2025 fand der Vorlesewettbewerb statt, bei dem ich als Schulsieger die Ehre hatte, teilzunehmen. Es gab harte Konkurrenz. Außerdem war ich der einzige Junge. Wir fanden uns in der Aula der Realschule ein und wurden herzlichst empfangen. Anschließend wurden Interviews geführt, damit die Organisatorin der Veranstaltung alle Vorlesenden auf der Bühne vorstellen konnte. In der Jury war ein bekanntes Gesicht, Tjade. In der ersten Runde konnten wir unseren selbst gewählten Text lesen. Meiner Meinung nach haben alle sehr gut gelesen. Beim Fremdtext allerdings wurde es schon deutlich anspruchsvoller. Auch ich merkte, wie ich ab und an mal einen Versprecher hatte. Anschließend kam die Siegerehrung, wo alle Teilnehmenden ein Buch geschenkt bekamen und einen Wert-Gutschein im Wert von zehn Euro. Es war eine sehr schöne Veranstaltung und auch die Siegerin hatte es verdient.“
Tjade Frey (Klasse 8b) – Bezirkssieger 2023 und Jurymitglied beim Stadtentscheid 2024 und 2025
„Nicht nur das Vorlesen, sondern auch in einer Vorlesejury zu sitzen macht Spaß: Beim Mülheimer Stadtentscheid des Vorlesewettbewerbs der Sechstklässler durfte ich die Vorleseprofis mitbewerten.
Am großen Tag kommen alle Beteiligten in der Aula der Realschule Stadtmitte zusammen. Zehn weiterführende Schulen haben ihre Sieger geschickt. Die meisten kommen mit Familie und teils auch mit Freunden. Einige engagierte Realschüler verkaufen Getränke und es stehen Keksteller auf Stehtischen herum. Die Besucher nehmen auf Stühlen vor der Bühne Platz. Die Jury sitzt an einem Tisch daneben. Schon allen wegen unseren eigenen Spezial-Süßigkeiten hat sich das Kommen gelohnt 😉. Die Juroren sind eine ehemalige Lehrerin, eine Buchhändlerin, eine Mitarbeiterin des Bücherei-Fördervereins, der Vorjahressieger Leo und ich. Moderiert wird das Event von der Realschullehrerin Frau Lamers.
Jetzt beginnt der Wettbewerb: Es herrscht eine freundliche Stimmung, aber man spürt die Aufregung der Sechstklässler. Soe lesen nun auf der Bühne der Reihe nach einen zwei- bis dreiminütigen selbst ausgewählten Text. Die Spannbreite reicht von Fußballgeschichten aus dem Ruhrpott über verbotene Magie-Schulen bis hin zu einer Geschichte über zwei Freundinnen, die sich Briefe schreiben. Nach dieser spannenden ersten Runde, in der sich für uns noch kein eindeutiger Favorit herauskristallisiert, gibt es eine Pause.
Ein paar Minuten und Kekse später kommt der zweite Teil: Jetzt wird aus einem fesselnden Buch über eine geheimnisvolle Familie mit magischen Talenten gelesen. Titel: Die wundersamen Talente der Kalendario-Geschwister. Etwa alle zwei Minuten wechseln sich die Kinder ab, bis alle einmal dran waren. Langsam finden wir unseren Favoriten, doch klar ist die Wahl noch nicht. Nach der zweiten Runde, in der zum Glück, genau wie in der ersten, keine großen Patzer passieren, ziehen wir uns zur Beratung zurück und lassen die Vorleser leidend abwartend zurück.
Danach rechnen wir unsere Punkte zusammen: Bewertet werden beim eigenen Buch Textstellenauswahl, Interpretation und Lesetechnik, beim Fremdtext nur die beiden letzteren. Wir können jeweils einen bis fünf Punkte vergeben. Wir rechnen alle Punkte zusammen (jeweils circa zwischen 80 und 120 Punkten) und merken, dass wir meistens einer Meinung sind.
Jetzt geht es zurück in den Saal zu den nervösen Teilnehmern. Die ehemalige Lehrerin und ich begründen auf der Bühne unsere Entscheidung – und Vorjahressieger Leo verkündet die Gewinnerin: Lara Kilic. Sie hatte das von ihrem Vater empfohlene Buch „Jim Knopf und die Wilde 13“ mitgebracht. Die Stadtsiegerin wird nun an der Bezirksrunde teilnehmen.
Danach machen alle Kinder noch ein Foto zusammen und bekommen ein Buch und einen Kinogutschein geschenkt.
Fazit: Keines der Kinder ist abgefallen, alle haben es meiner Meinung nach verdient, Schulsieger zu sein. Für mich war es eine schöne Erfahrung, in der Jury zu sitzen, weil man sich dort ganz aufs Zuhören und Bewerten fokussieren kann. Insgesamt ein sehr interessanter und spannender Nachmittag mit vielen netten Vorleseprofis.“